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Projekt-Detail

Neue Wege zu einem grenzüberschreitenden Rotwildmanagement in Zeiten des Klimawandels

Umweltschutz & RessourceneffizienzProjektnr. 184
EFRE- / Gesamtmittel in €:
840.225,00 / 988.500,00 €
Lead Partner:
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)
Ansprechpartner des LP:
Dr. Wibke Peters (wibke.peters@lwf.bayern.de)
https://www.wildtierportal.bayern.de/rotwildprojekt
Region:
Niederbayern
Projektpartner:
Správa Národního parku Šumava
Alle Partner ansehen
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Bayerische Staatsforsten (BaySF) AöR; Forstbetrieb Neureichenau
Lesy České Republiky, Lesní závod Boubín (Tschechische Staatsforsten, Forstbetrieb Kubany)
Laufzeit (von - bis):
01. 10. 2017 - 31. 03. 2021

Das Projekt in einem Satz

Im Rahmen des Projektes wurden wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die Populationsgröße, den Populationszustand und zur Raumnutzung der lokalen Rotwildpopulation gewonnen, auf deren Basis Empfehlungen für ein zukunftsfähiges Management im Projektgebiet abgeleitet werden können.

Kurzbeschreibung

Wildtiere wie das Rotwild haben ihren Platz im Ökosystem, wirken als Symbolträger und Tourismusmagnet, können aber auch die Entwicklung zukunftsfähiger Wälder beeinträchtigen und Schäden an land- und forstwirtschaftlichen Kulturen verursachen. Die Größe und Verteilung der Rotwildpopulation im Grenzgebiet Bayern-Tschechien wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dabei kennt die lokale Rotwildpopulation natürlich weder administrative noch politische Grenzen und nutzt das Gesamtgebiet als Lebensraum. Besonders im Frühjahr und Spätherbst, wenn ein Teil der Rotwildpopulation vom Winter- in den Sommereinstand und wieder zurück wechselt, legen die Tiere weite Strecken zurück und queren dabei regelmäßig verschiedene Grenzen. Auf ihren Wanderungen durchstreifen sie einen Lebensraum, der sich im Wandel befindet. So bieten ausgedehnte Sukzessionsflächen, die durch Stürme wie Kyrill und Kolle oder Borkenkäferbefall entstanden sind, dem Rotwild heute günstige Nahrungsbedingungen. Geänderte Rahmenbedingungen für die Rotwildpopulation ergeben sich auch aus den zunehmend milden Wintern. Menschliche Einflüsse, beispielsweise jagdliche Aktivitäten oder intensivierte touristische Nutzung, verändern zusätzlich das Raumnutzungsverhalten der Wildtiere. In der Folge können Bejagungs- und Überwinterungskonzepte, die unter anderen Bedingungen einst erfolgreich eingesetzt wurden, ihre Wirksamkeit verlieren.

In Zukunft können insbesondere der Klimawandel und damit einhergehende Lebensraumveränderungen und die Rückkehr des Wolfes als natürlichem Prädator weitere Veränderungen bewirken. Bisher existierte keine standardisierte Methode zum Monitoring der Rotwildpopulation im Grenzgebiet. Im Rahmen des Interreg-Projektes wurde ein Monitoringkonzept entwickelt, das auch nach Abschluss des Projektes grenzübergreifend angewendet wird, um Veränderungen in der Rotwildpopulation festzustellen und Handlungsempfehlungen für das Wildtiermanagement entwicklen zu können.

Kernaktivitäten

  • Erprobung und Weiterentwicklung unterschiedlicher Verfahren (mittels Fotofallen, Kotgenotypisierung und Überfliegen mit Infrarotkamera) zur Erfassung der Populationsdichte und -struktur
  • Erarbeitung von fundierten Informationen zum Zustand (Dichte und Struktur) der Rotwildpopulation
  • Darstellung und Quantifizierung der Rotwild-Raumnutzung und der sie beeinflussenden Faktoren
  • Förderung des grenzübergreifenden Austauschs (z.B. zweisprachige Informationsplattform)
  • Publikation der Ergebnisse und Vorstellung in Vorträgen

Projektergebnisse

  • Bereitstellung von Informationen zum Zustand (Dichte und Struktur) und zum Raum-Zeit-Verhalten der Rotwildpopulation
  • Informationen zur Rotwildpopulation für das gesamte Gebiet
  • Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Rotwildmanagements in Bezug auf die langfristigen Prioritäten der einzelnen Akteure im Projektgebiet, z.B. für ein zukunftsfähiges Populationsmonitoring
  • Präsentation der Ergebnisse des Projektes im Rahmen von Videos, deren Nutzung nach Projektende sichergestellt ist